Raphaelgruppe

Begleitung in der letzten Lebensphase

Die Raphaelgruppe in Haus St. Anna – das sind Mitarbeiterinnen im Haus St. Anna, die ehrenamtlich die schwerkranken und sterbenden Bewohner begleiten. Benannt haben wir diese Gruppe nach dem Schutzengel Raphael.

Gerade die letzte Lebensphase eines Menschen wird von allen Beteiligten besonders intensiv erlebt. Viele Bewohner haben den Wunsch, in Geborgenheit, ohne Schmerzen und Angst bis zuletzt leben zu können. Wir wollen mit dem Kranken die Zeit des Abschiednehmens aushalten und einfühlsam seinen Weg mitgehen. Dabei schaffen wir Raum für seine Wünsche und Bedürfnisse.

Bei diesem Mitgehen ist uns besonders wichtig:

  • Zeit zu haben für den Bewohner und seine Angehörigen
  • das richtige Maß an Nähe und Distanz zu wahren
  • dem Kranken mit Würde und Respekt zu begegnen
  • ihn anzunehmen und ernstzunehmen mit seinen Nöten, Sorgen und Beschwerden.

Ein wichtiges Angebot in dieser Begleitung ist die Seelsorge. Sie spendet Trost und Hoffnung, kann versöhnen und "heilen". Nach dem Versterben schaffen wir ein Umfeld für eine würdevolle Verabschiedung – mit Angehörigen, Mitarbeitern und Bewohnern.

Für das Engagement unseres Hauses in der Hospiz- und Palliativarbeit sind wir 2007 mit dem 1. Hospizpreis Niedersachsen ausgezeichnet worden.

Warum „Raphaelgruppe“?

Die Geschichte des Schutzengels Raphael

Die Bibel erzählt im Buch Tobit eine sehr eindrucksvolle Weggeschichte: Tobias wird von seinem Vater auf einen Weg geschickt, auf dem er bestimmt Aufgaben zu erfüllen hat. Er wird begleitet von Raphael, einem Engel – ohne zu wissen, dass dieser ein Bote Gottes ist. Diese Begleitung wird für ihn wegweisend. In Tobias wächst Vertrauen zu diesem Begleiter. Er nimmt seine Weisungen ohne Bedenken an.

Am Ende der Geschichte erkennt Tobias in Raphael einen Engel - seinen Schutzengel, seinen „geerdeten“ Helfer, dem er ganz vertrauen konnte. Durch ihn hat sein Leben eine wurderbare Wendung genommen. Jedem von uns hat Gott einen „Raphael“ – einen Schutzengel – zugedacht. Er will auch uns unterwegs führen und behüten, damit wir den Sinn unseres Lebens erkennen und das Ziel erreichen.

Für wen gehe ich? Für wen gehst du?
Wem soll ich ein „Raphael“ sein?
Menschen, die die letzte Wegstrecke ihres Lebens gehen und deren Kräfte erschöpft sind, brauchen so einen Helfer,
der tröstet,
der lindert,
der „heilt“.